Entscheidung im Derby löste grosse Diskussionen aus

Es sollte ein tolles Spiel werden, denn immerhin handelte es sich um einen Spitzenkampf und um das brisante Stadt-Duell. Die Erwartungen von Congeli Trainer Nikola Marunic wurden vor knapp 400 Zuschauern zumindest in der ersten Hälfte bestätigt. In der dritten Spielminute ging das Heimteam durch einen Kopfball-Treffer von Mihael Validzic in Führung. «Wir waren zu Beginn nicht auf dem Platz. Anders kann ich es mir nicht erklären, wie wir da erwischt wurden. Unser Goalie wehrt den ersten Schuss noch ab, aber keiner geht richtig hin und versucht den Ball zu klären», enervierte sich nach Spielschluss Black Stars-Trainer Branko Bakovic. Nach und nach kamen die Gäste jedoch besser ins Spiel, hatten mehr Ballbesitz. Glasklare Torchancen notierte man sich jedoch keine. Daher kam der Ausgleich überraschend. Verteidiger Alexandre Edwige überquerte die Mittellinie und schoss einfach mal Richtung Concordia Gehäuse. Wohl etwas beeinflusst durch den Wind liess Torhüter Dario Thürkauf den Ball passieren. Das Remis zur Pause ging in Ordnung.

Ein Penalty, der keine war

Nach dem Seitenwechsel wurde es dann plötzlich ruppiger. Hier ein Foul, dort ein hartes Tackling. Pflege-Unterbrüche liessen kaum Spielfluss aufkommen. Konsequenz des teils zu hartem Einsteigen. Mit Marco Mandal (Concordia) und Fabio Viteritti (Black Stars) drohen zwei Spieler länger auszufallen. Doch plötzlich besannen sich die beiden Teams, dass man ja ein Spitzenspiel bestritt. Das Spiel wurde besser, flüssiger und ging hin und her. Zwar sahm man keine zwingenden Torchancen, aber die Spannung hatte auch ihren Reiz. Marunic wechselte zur zweiten Hälfte Landrit Ejupi und später Rafael Fonseca ein. Die beiden brachten Schwung und Concordia kam in der Schlussphase besser zur Geltung. «Wir spielten zu viel rückwärts und quer, luden so den Gegner dazu ein, höher zu spielen. Die Eckbälle am Ende hätten wir verhindern müssen, dann wäre es nie zu jener Penalty-Szenen gekommen», erklärt Brankovic, dass sich der Gegner mehr um den Sieg bemühte. Mit Beginn der Nachspielzeit bekam man den Eindruck, als sei das Remis dann doch ok für beide Seiten. Dann konnte das Heimteam drei Eckbälle treten. Beim zweiten, von der rechten Seite, lenkte BS-Goalie Steven Oberle das Spielgerät zur Seite. Fahdy spekulierte in der entscheidenden Szene gleich doppelt. «Der vorangegangene Eckball flog zu weit nach hinten, daher wartete ich dort und prompt kam der Ball», meinte er. Als Pergjoka an der Grundlinie in den Zweikampf wollte, liess sich der Congeli-Verteidiger fallen. Hätte der Schiedsrichter erkannt, dass es kein Foul war, hätte er Fahdy mit Gelbrot vom Platz stellen müssen. So aber machte sich Fonseca zum Matchwinner. «Ich war überzeugt, dass ich treffe. Als ich eingewechselt wurde, lief es mir gut, ich hatte viele Bälle. Das ist nicht immer so, wenn du von der Bank kommst.» Marunic war natürlich sehr zufrieden, vor allem, dass die Reaktion auf die Niederlage in Bassecourt kam. «Wir starten zuhause ja immer forsch und heute wurden wir gleich belohnt dafür. Dann machten wir aber etwas zu wenig und liessen Black Stars gewähren, was mir nicht gefiel.» Für das Team vom Buschweilerhof ist, was die Tabellenkonstellation betrifft, wegen des Remis von Delémont zuhause gegen Münsingen (der Ausgleich der Gäste fiel erst in der Nachspielzeit) nicht viel anders. Ein Fragezeichen muss jedoch hinter die Bilanz zum Auftakt der zweiten Saisonhälfte gesetzt werden. In drei Spielen gab es nur einen Punkt! «Nein, das wird keine Konsequenzen haben. Im Verein verlangt man nicht den Aufstieg. Aber es ärgert mich und alle, die für Black Stars sind. Wir wollen ein Spitzenteam sein, aber dann müssen sich auch alle Spieler entsprechend dafür einsetzen. Qualität haben wir reichlich, das wissen wir. Aber wir müssen das auch auf den Platz bringen. Ich muss mir einige Gedanken machen.»

Wegweisende Spiele

Am kommenden Samstag kommt der FC Emmenbrücke auf den Buschweilerhof. Dann muss der erste Sieg in diesem Jahr her. Aber das ist Bakovic so bewusst wie es auch den Spielern klar sein muss. Wenn es den Schwarzweissen gelingt, mit Schwung von beginn weg Druck zu machen, wird die Defensive der Innerschweizer nicht dichthalten. Concordia steht am Samstag vor dem nächsten Spitzenkampf. Beim punktgleichen FC Schötz, der mit dem Remis beim abstiegsgefährdeten FC Langenthal auch nicht happy war. «Ich habe es den Spielern bereits gesagt. Wir sind in der Rangliste wieder voll dabei. Es braucht aber jetzt auch auswärts eine überzeugende Leistung und etwas Zählbares», blickt Marunic voraus.